Beizai
cello
Florian Beizai — Cellist aus Leidenschaft
Über Florian
Florian Beizai ist ein Cellist aus Osnabrück, der am Anfang seiner professionellen Musikerlaufbahn steht. Als Solist tritt Florian regelmäßig bei zahlreichen kleineren und größeren Veranstaltungen auf. Seine besondere Liebe gehört aber dem Ensemblespiel, ob in der Kammermusik oder im großen Orchester. Viele Jahre war er aktives Mitglied und Stimmführer der Jungen Sinfoniker OWL. Aktuell spielt er im Sinfonieorchester des IfM.
Nach einer für Cellisten typischen Musikschulkarriere mit ersten Wettbewerbserfolgen, u.a. mit einem dritten Platz auf nationaler Ebene bei Jugend musiziert, studiert er derzeit am Institut für Musik in Osnabrück bei Christine Schwark. Im Februar 2025 gewann er einen ersten Preis beim Lions Musikpreis im ostfriesischen Leer und qualifizierte sich für die deutsche Wettbewerbsrunde im Mai in München.
Das Repertoire
Florian Beizai ist zu Hause in der gängigen Orchester- und Kammermusikliteratur für Cellisten – von klassischen Werken über moderne Stücke bis zu zeitgenössischer Musik für Violoncello aus dem E- und U-Bereich.
Gerne eignet sich Florian neue Ensemblestücke auch in weniger geläufigen Besetzungen an.
Als Solist stehen die Cello-Suiten von Bach ganz oben auf Florians Repertoireliste, gefolgt von den bekannten Konzerten für Solo-Cello und Orchester, speziell von Dvořák, Elgar und Gulda.
Das Instrument
Herkunft
Florians Cello stammt von dem Geigenbauer Hans Neuner, der Anfang des 20. Jahrhunderts Direktor der Mittenwalder Geigenbau-Manufaktur Neuner&Hornsteiner und des zugehörigen Instrumentenhandels in Berlin war. Es ist nicht mit Sicherheit nachvollziehbar, wann das Instrument gebaut wurde und ob Hans Neuner tatsächlich der Erbauer oder lediglich der Verkäufer des Cellos war. Es könnte ebenso ein Instrument aus dem Besitz der bekannten Geigenbauerfamilie sein, das von einem der Vorfahren Hans Neuners gebaut wurde, da der Zettel keine Jahreszahl aufweist. Die verwendete Schriftart (Würzburger Fraktur) und das Lichtdruckverfahren des Zettels grenzen zumindest dessen Entstehung auf ca. 1906-1917 ein. Belegt ist, dass Hans Neuner vor und um 1920 einen Großteil der alten Familieninstrumente verkaufte – als Folge des Ersten Weltkriegs, der internationalen Handelsauflagen gegen Deutschland und der starken Währungsschwankungen in den Nachkriegsjahren wohl aus finanziellen Gründen. Ein zeitgenössischer Bericht über Neuner und den Mittenwalder Geigenbau im amerikanischen The Music Magazine von August 1922 liefert hierzu weitere Einblicke. Von der Bauweise und der Lackierung lässt sich ein Alter von bis zu 140 Jahren vermuten. Ein Reparaturzettel von 1929 aus Berlin grenzt die Entstehungszeit nach oben deutlich ein.
Restauration
Das Cello wurde jahrelang nicht gespielt und befand sich in einem kritischen Zustand – teilweise vom Lack befreit, Hals und Korpus voneinander getrennt, bereits geöffnet und am Rücken mehr schlecht als recht teilrepariert. Die Decke war jedoch praktisch rissfrei und der Hals mit der sehr schön gearbeiteten Schnecke war ebenfalls unbeschädigt erhalten. 2017 wurde der Rücken, der durch den Ursprungsschaden und vorangegangene Reparaturversuche stark in Mitleidenschaft gezogen war, durch eine dem Original nachempfundene, jetzt allerdings einteilige Kopie ersetzt. Diese Restauration wurde vom Geigenbaumeister Matthias Weiken aus Detmold durchgeführt, der auch den teilweise fehlenden Lack an den Zargen dem ursprünglichen Erscheinungsbild entsprechend erneuert hat. Durch diese Arbeiten hat das Instrument insgesamt eine deutliche Aufwertung erfahren. Besonders der erneuerte Rücken eröffnet neue Klangpotenziale.